Dirofilariose – Herzwurm

Erreger ist Dirofilaria immitis, eine Filarienart. Er ist obligat zweiwirtig.

Ca. 60 verschiedene Stechmückenarten übertragen die Mikrofilarien. Daraus entwickeln sich im Endwirt Hund die adulten Herzwürmer oder Makrofilarien. Diese Makrofilarien finden sich in großer Zahl im rechten Herzen, der großen Lungenarterie, der großen Hohlvene und gelegentlich in anderen Organen. Blutgefäße und Arterien können dadurch verstopfen und es kommt zu Einschränkungen der Herzfunktion. Die Makrofilarien sind 1 mm dick und 20-30 cm lang. Das Erregerreservoir bilden latent infizierte Hunde.

Krankheitsverlauf:
Die Entwicklung beginnt bereits in der Stechmücke, wo die ersten Larvenstadien durchlaufen werden bis hin zu der sog. Mikrofilarie. 70-100 Tage nach dem infektiösen Stich gelangen die adulten Herzwürmer in die Pulmonalarterien und bereits nach 3 Monaten entsteht eine neue Generation von Herzwürmern. 6-7 Monate nach Infektion kann man im Blut des Hundes neue Larvenstadien im Blut feststellen. Der Hund verliert an Gewicht und Kondition, leidet unter Husten, Herz-, Leber- und Niereninsuffizienz. Durch ständige Reizung der Arterienwände kommt es zur Verdickung der Arterien. Dadurch kommt es zu einer Drucksteigerung im Lungenkreislauf (Cor pulmonale) und einer erhöhten Thrombosegefahr, welche durch entzündliche Veränderungen und abgestorbene Würmer noch erhöht wird. Folgeerkrankungen können sein: rechtsseitige Herzinsuffizienz, Bauchwassersucht, Leberschwellungen, Lungenentzündung und Eisenablagerug im Organismus. Massiver Befall kann zu Blutrückstau in die Leber führen, was wiederum Erkrankungen der Leber und der Gallenwege verursachen kann. Beim weitern Verlauf kann es zusätzlich zu Anämien, Ausscheidung des Blutfarbstoffes über den Urin und Gerinnungsstörungen kommen. Meist kommt es dann zu einem tödlichen Nierenversagen.

Diagnose:
Der (Antigen-) Nachweis adulter Herzwürmer wird mittels Serum über einen ELISA-Test durchgeführt.

Der mikroskopische Nachweis der Mikrofilarien ist über einen Blutausstrich möglich. Die Blutentnahme sollte in den Morgen- oder Abendstunden vorgenommen werden, da sich die Mikrofilarien dann in den Blutgefäßen dicht unter der Haut befinden. Bewegliche Mikrofilarien sind sichtbar.

Therapie:
Alle Mittel gegen Dirofilariose sind mehr oder weniger toxisch! Carpasolate (Arsenverbindung) bei adulten Filarien: 2,2mg/kg KG i.v. an zwei aufeinanderfolgenden Tagen – bei Nebenwirkungen wie Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Ikterus sollte die Therapie sofort abgebrochen werden. Immiticide (Melarsamin) ist besser verträglich: 2,5mg/kg KG i.m. 2x im Abstand von 24 Stunden Ivermectin bei Mikrofilarien: 0,05-0,5mg/kg KG s.c. als Einzeldosis Es kann infolge der massiven Fremdeiweißbelastung zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen, deshalb sollte die Therapie mit Antihistaminika und evtl. Prednisolon vorbereite und begleitet werden!

Prophylaxe:
In endemischen Gebieten sollte eine Chemoprophylaxe betrieben werden. Zur Verfügung steht als Injektion: Heartgard 30 (Ivermectin: 0,006mg/kg KG s.c. alle 4 Wochen) oder als Spot-On: Stonghold (eine Ampulle der jeweiligen Gewichtsklasse alle 4 Wochen). Die Mittel sind für Collies und Bobtails nicht geeignet!! Fragen Sie hierzu Ihren Tierarzt!!